Burnout-Prävention – „Kampf“ gegen eine nicht existierende Krankheit

zensur-logo-trans150Alle reden von Burnout (sogar wir von ZEN-Sur). Dieser Anglizismus ist wirklich omnipräsent und wird auch in den Texten diverser Gesundheits-, Business- und Lifestyle-Magazine fast inflationär verwendet. Doch was ist Burnout eigentlich? Eine Krankheit? Eine Diagnose? Streng genommen ist Burnout weder das eine noch das andere. In der „Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ ICD-10 (engl.: International Statistical Classification Of Deseases) kommt der Burnout-Symptomatik kein eigener Diagnoseschlüssel zu.

Aktuell werden psychische und physische Störungsfelder, die direkt oder indirekt mit einem Zustand des Ausgebranntseins in Verbindung gebracht werden, in der ICD-10 mit dem Zusatzdiagnose-Schlüssel Z.73.0 erfasst: Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung. „Lebensbewältigung“ ist schon einmal ein sehr interessantes Wort. Ich persönlich vertrete die Ansicht, dass die Haltung, sein Leben „bewältigen“ zu müssen, eben ein Faktor ist, der zu den berüchtigten Stresserkrankungen führt. Ich lebe lieber mein Leben, anstatt es zu bewältigen.

Burn-Out

Es ist völlig klar, dass nicht immer alles eitel Sonnenschein ist. Es gibt im Leben Herausforderungen der verschiedensten Art – doch genau als das, sollte man Probleme und Schicksalsschläge auch begreifen: als Herausforderungen – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Gründe, die dafür verantwortlich sind, dass manche in problematischen Lebenslagen und beim Meistern von Herausforderungen ausbrennen, andere wiederum nicht, sind dabei so vielfältig wie die Menschen an sich.

In den letzten zwölf Monaten schrieb meine Frau ein 300-seitiges Skript für einen namhaften Bildungsanbieter – das zentrale Thema der Arbeit war Burnout-Prävention. Aus diesem Skript entsteht ein Fortbildungsmodul zum Berater für Burnout-Prävention. Da ich der persönliche Lektor meiner Frau bin, habe ich jeden einzelnen Satz des Skriptes gelesen, die Prüfungsaufgaben durchgearbeitet und die betreffende Fachliteratur dazu gewälzt. Die Quintessenz, die ich für mich aus dieser Facharbeit gezogen habe, kann ich allerdings in nur einem Satz zusammenfassen:

Die beste Burnout-Prävention ist Achtsamkeit im Alltag!

Bei der Durchsicht der Texte, schwirrte mir manchmal der Kopf vor lauter Studien, Burnout-Skalen, Prävalenzen, Dispositionen und Reliabilitäten. Im Grunde genommen liefen aber alle Methoden und wissenschaftliche Erkenntnisse darauf hinaus, dass eine Burnout-Symptomatik nur durch Prävention vermieden werden kann und neun von zehn Präventionsmaßnahmen in irgend einer Weise auf Achtsamkeit beruhen.

Dabei spielt es keine Rolle, dass das Burnout Syndrom häufiger bei Frauen auftritt, dass Mitarbeiter in Sozialberufen besonders gefährdet sind, dass ein hoher sozioökonomischer Status die Burnout-Gefahr erhöht, oder dass auch Gene und Konstitution die Prävalenz von Burnout beeinflussen.

Wo kann ich Achtsamkeit im Alltag lernen?

…diese Frage drängt sich jetzt geradezu auf J. Das ist eigentlich ganz einfach, in Nepal, Thailand und mittlerweile auch in Europa gibt es eine ganze Reihe von Klöstern und Ashrams, die sich darauf verstehen, Achtsamkeit zu lehren. Ob die dort gelehrten Techniken auch im Alltag funktionieren, muss dann jeder für sich selbst herausfinden.

Eine andere Möglichkeit bieten wir von ZEN-Sur. Wir kombinieren speziell die Elemente aus west-östlichen Weisheitslehren und modernen Coaching-Ansätzen, die sich als besonders alltagstauglich erwiesen haben und integrieren diese passiven und aktiven Techniken in unsere Trainings. Bei uns lernt man Achtsamkeit abseits des Meditationskissens – also achtsam zu bleiben, wenn sich um uns herum das Leben in seinen stressigsten Facetten zeigt.

Nicht die Genetik, sondern die Epigenetik ist ausschlaggebend für die Burnout-Gefahr!

Eine sehr erstaunliche wissenschaftliche Erkenntnis, die meine Frau in ihren Texten festgehalten hat, möchte ich noch mitteilen: Wie in einigen anderen Punkten, so irrte sich der britische Naturforscher Charles Darwin auch in Bezug auf die Genetik.

Darwin ging davon aus, dass Gene und natürliche Selektion die wichtigsten Faktoren in der Evolution von Lebewesen sind. Er nahm an, dass unter anderem auch Erlebnisweisen und Krankheiten genetisch vorprogrammiert wären. Durch neueste wissenschaftliche Erkenntnisse weiß man jedoch, dass unser Gesamtzustand vor allem einer Wechselwirkung zwischen unseren Genen und der Umwelt (Epigenetik) zuzuschreiben ist.

Forschungen auf dem Gebiet der Epigenetik haben gezeigt, dass Gene mit ihrer Umgebung kommunizieren und mit Hilfe von Signalbotenstoffen „an- und abgeschaltet“ werden können. Solche Signalbotenstoffe können sich unter anderem durch Stress und prägende Ereignisse in bestimmten Genregionen anlagern.

Es verhält sich allerdings so, dass die An- und Abschaltung von Genen aufgrund der o.g. Einflüsse auch wieder rückgängig gemacht werden kann. Dies kann passieren, wenn sich die betreffende Situation, und somit auch die innere Einstellung zur Situation selbst, deutlich ändert. Dies ist m.E. ein klarer Hinweis auf die Wirksamkeit von Burnout-Prävention

Denn die o.g. Änderungssignale können beispielsweise durch Brüche mit alten Gewohnheiten und gelebte Achtsamkeit entstehen. Das heißt im Klartext: Wir sind nicht durch unsere Gene dazu verdammt ins Burnout zu kommen. Oder auf der anderen Seite: Auch wenn unsere genetische Disposition für eine hohe Burnout-Gefahr spricht, können wir die Gefahr minimieren, indem wir unsere Lebensweise bzw. unsere Lebenssituation ändern.

In diesem Sinne: Lets go! Wir helfen Ihnen gerne dabei!

 

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